Was gilt als Beweis?
Eines muss ich vorausschicken: es gibt derzeit keinen wissenschaftlich allgemein anerkannten Beweis für eine Seele, die unabhängig vom Körper leben kann, bzw. für ein Jenseits. Oder anders gesagt: die vorliegenden Beweise werden von vielen Wissenschaftlern nicht anerkannt.
Die meisten Vertreter der derzeitige Wissenschaft glauben fest an den Monismus/Materialismus, auch wenn zahlreiche Entdeckungen der Quantenphysik und Kernphysik dagegen sprechen. Die beiden fundamentalen Dogmen der Wissenschaft sind der Neo-Darwinismus, also die Erschaffung des Menschen durch Zufall, durch Mutation und Selektion, und die Urknalltheorie. Beides sind theoretische Modelle, die zahlreiche Widersprüche haben, und doch hält die Wissenschaft daran fest. 2004 veröffentlichten 33 internationale Wissenschaftler einen Brief gegen die Urknall-Theorie im New Scientist, und insgesamt 287 Wissenschaftler haben diese nachträglich unterzeichnet. Aber nichts hat sich geändert, alle Medien verherrlichen weiterhin die Urknall-theorie und den Neo-Darwinismus.
Warum ist das so? Im Gegensatz zu Galileis Zeiten gibt es heutzutage keine Kirche mehr, die über die Wissenschaft wacht und „Ketzer“ verbrennt. Aber die Forschung und jeder einzelne Wissenschaftler sind extrem abhängig von Forschungsgeldern, das sind Milliarden-Beträge, und kein staatlicher oder privater Geldgeber will sich eine Blösse geben und gegen den Mainstream schwimmen. Es ist vor diesem Hintergrund nicht schick noch sachdienlich, zuzugeben, dass wir trotz neuester Fortschritte nicht wirklich viel wissen.
Der wissenschaftliche Beweis
Auf welchem Niveau wollen wir einen Beweis haben? Den Beweis, den eine exakte Naturwissenschaft wie zum Beispiel Physik oder Mathematik fordert, können wir nicht bringen, denn die Seele oder das Jenseits können wir weder messen noch wiegen. Umgekehrt ist es aber auch für die Monisten nicht möglich, zu beweisen, dass es keine Seele oder kein Jenseits gibt. Zum einen ist ein Beweis, dass es irgendetwas nicht gibt, aus Gründen der Logik prinzipiell unmöglich. Zum zweiten hat jedes physikalische Naturgesetz einen Gültigkeitsbereich. So gelten die Newtonschen Gesetze nur in einem Bereich, der weit weg von der Lichtgeschwindigkeit ist. Und selbst das Gesetz von der Erhaltung der Energie und die thermodynamischen Lehrsätze gelten nur in einem abgeschlossenen System. Auch das Prinzip, dass es kein Perpetuum Mobile gibt, gilt nur für unser 3-D Universum. Die Seele und das Jenseits sind aber gerade nicht ein Teil von dem uns bekannten abgeschlossenen 3-D-Universum, sondern gehen darüber hinaus.
Die herrschende Wissenschaft sucht nach einem Gegenbeweis, der besagen soll, Seele und Jenseits würden nicht existieren. Sie beschränkt sich aber darauf, zu beweisen, dass ein Nahtod-Erlebnis, insbesondere die Trennung vom eigenen Körper, auch auf eine andere Weise erzeugt werden kann: durch bestimmte Drogen, durch Sauerstoffentzug, durch elektrische Reizung einer bestimmten Region im Temporallappen. Aber das ist kein Gegenbeweis, sondern dient nur dazu, die Glaubwürdigkeit der Nahtoderlebnisse zu verringern. Auf diesem Weg kann man höchsten beweisen, dass das Gefühl, vom eigenen Körper getrennt zu sein, auf verschiedene Weisen erzeugt werden kann, also auch auf andere Weise als durch einen Beinahe-Tod. Man kann nicht beweisen, ob sich nun tatsächlich eine Seele vom Körper trennt oder ob das eine Illusion sei. Darum sind alle diese Beweisversuche hinfällig. Auf diesem Weg, den viele monistisch denkende Wissenschaftler einschlagen, ist kein logischer Beweis möglich.
Viele esoterische Lehren sagen, dass die Seele sich im Schlaf vom Körper trennt – im Schlaf trennt sich nur ein Teil der Seele, der sogenannte „Ätherleib“ bleibt beim Körper, im Tod geht der Ätherleib zusammen mit Astralleib und mit der Seele ins Jenseits. Für den Wach- und Schlafzustand gibt es viele bekannte Mechanismen und Zentren im Gehirn. Es ist sicherlich interessant, welche Mechanismen es für das Abgleiten in die Traumwelt gibt, aber die Kernfrage – gibt es eine jenseitige Seele oder nicht – kann auf diesem Weg nicht geklärt werden.
Der gerichtliche Beweis
Wie ist das nun mit einem Beweis auf dem Niveau eines Gerichts? Vielleicht ein Indizienbeweis? Indizien gibt es viele 1000, das würde jedoch einen richtigen Skeptiker nicht befriedigen. Wie wäre das, wenn ein Gericht, zum Beispiel ein Geschworenengericht, diese Frage anhand von Zeugenaussagen klären müsste? Wie würdest du entscheiden, wenn du Geschworener bei einem solchen Gericht wärst?
Mit Mitteln der Statistik wurde bewiesen, dass das Nahtod-Erlebnis sich fundamental von jeder Wahnvorstellung oder Halluzination dadurch unterscheidet, dass diese Menschen eine grosse Wende ihres Lebens erfahren, eine andere Einstellung zu Werten des Lebens bekommen und meist auch ihren Lebensweg ändern. Dazu gibt es mehrere Studien. Das macht diese Erlebnisse glaubwürdig, kann aber viele Skeptiker nicht überzeugen.
Ein Beweis ist da aussagekräftig, wo Menschen während einem NTE oder einer ausserkörperlichen Erlebnis Dinge aus unserer 3-D-Welt erfahren, die sie auf andere Weise nicht hätten erfahren können und die wir mit unseren 3-D-Mitteln nachprüfen können. Dazu gibt es mehrere Einzelbeispiele, die ich auf der Seite „die Sehfähigkeit von Blinden“ aufgezählt habe. Ein sehr überzeugender Fall ist „Marias Schuh“ und die anderen Fälle, die unten auf meiner Seite „Nahtoderlebnisse“ geschildert werden.
Es gibt noch einige ähnliche Fälle. Hier kann man nicht vom Zufall reden. Diese Patienten wurden schwer krank in das Krankenhaus eingeliefert und hatten auch keine Möglichkeit, sich vorher irgendwelche Informationen zu verschaffen. Wie sollte man dies anders erklären als durch eine Seele mit Bewusstsein, die sich zu einem Zeitpunkt kaum oder gar nicht vorhandener Hirntätigkeit ausserhalb des Körpers befand? Sollte die Patientin Maria etwa in telepathischem Kontakt mit dem Tennisschuh gestanden haben? Ein telepathischer Kontakt ist nur bei intakter Gehirntätigkeit und nur mit vertrauten Personen möglich, nicht mit Tennisschuhen.
Diese Fälle sind überzeugend, aber selten und handverlesen, es lässt sich keine Statistik daraus erstellen. Ein oft zitierter Schwachpunkt ist, dass sie meist nicht sofort nach Entstehung, sondern erst später dokumentiert und veröffentlicht wurden. Dies liegt in der Natur der Sache – wer schreibt schon sofort nach einem solchen Erlebnis einen Zeitungsartikel oder ein Buch – lässt sich aber nicht systematisch ändern.
Ein Skeptiker könnte jetzt nur noch sagen: diese Fälle sind nicht notariell bestätigt, die Beweise sind nicht gesichert, es gibt keine Videoaufnahmen, sie sind möglicherweise erfunden. Das wäre dann die „Verschwörungstheorie“: die NTE-Gläubigen hätten sich gegen die Wissenschaft verschworen und erfänden zu diesem Zweck geeignete Vorfälle. Das ist jenseits menschlicher Vernunft. Es wäre natürlich vorteilhaft, wenn solche Fälle besser dokumentiert wären. Aber bei einem Herzstillstand hat das Rettungsteam andere Probleme im Kopf, als einen Notar und ein Videoteam zu engagieren. Und unmittelbar nach einer NTE hat der Patient meist andere Probleme, als seine Erlebnisse zu dokumentieren und zu verifizieren.
Beweggründe für die Anerkennung eines Beweises
Es steht selbstverständlich jedem frei, zu glauben, was er will und wohin seine Erlebniswelt ihn führt. Wer aber selbst eine NTE hatte, braucht kein Beweis. Er fühlt, dass sein Erlebnis wahr ist, sogar wahrer als alles andere in seinem Leben.
Es gibt emotionale Gründe, sich gegen die Wirklichkeit der vom Körper losgelösten Seele und des Jenseits zu sträuben: die grosse Errungenschaft der Wissenschaft der letzten 300 Jahre ist die Loslösung vom Jenseits und von Gott. Es ist die Lösung von magischen Theorien und der Beginn einer exakten Wissenschaft mit messen, zählen und wiegen, was durchaus sinnvoll ist. Es ist aber für viele religiös aufgewachsene Menschen auch die Befreiung vor einem Zwang zur Befolgung kirchlicher Regeln und vor einer Angst vor jenseitiger Bestrafung und „ewiger Höllenpein“ – die Ablehnung der Existenz einer Seele hat daher grosse emotionale Energien im Unbewussten. Das Zeitalter der Aufklärung (Blüte um 1720-1800) brachte die Einführung einer kritischen und logischen Denkweise, die alles hinterfragt, auch das, was früher das unantastbare Heiligtum der grossen Religionen war. Es ist auch die Befreiung des Menschen aus der früheren Macht des Kirchenstaates und aus der kirchlich vorgeschriebenen Denkweise. Sollte jetzt diese Errungenschaft aufgegeben werden? Wer eine vom Körper unabhängig Seele einführt, wird bald auch eine jenseitige Welt und einen Gott wieder einführen müssen. Der Weg des Wissens über das Jenseits führt aber nicht zurück zur Macht des Klerus, nicht zurück zu alten Dogmen, nicht zurück zur von der Kirche erfundenen „ewigen Verdammnis in der Hölle“, sondern nach vorne zur Erkenntnis dessen, was unsere Welt umgibt, und dadurch auch zur besseren Erkenntnis unserer materiellen Welt. Ich sage: wir dürfen seit der Aufklärung frei und logisch denken, also wenden wir doch unsere Logik auch auf das an, was wir über die NTE’n hören und lesen.
Fazit
Ob jemand den Berichten aus Nahtoderlebnissen und Astralreisen glaubt und die Existenz einer immateriellen Seele und einer jenseitigen Welt für real hält und die Beweise als solche anerkennt, bleibt eine individuelle persönliche Entscheidung, allerdings eine Entscheidung mit grosser Wirkung auf persönliche Einstellungen und Ansichten.
Ich selbst hatte keine NTE. Aber aufgrund der vorgelegten Fakten gehe ich davon aus, dass die Berichte über Nahtod-Erlebnisse wahr sind, dass es eine vom Körper unabhängige Seele und ein Jenseits gibt. Die folgenden Seiten sind vorwiegend für Leser, die für das Jenseits eine positive Einstellung gewinnen konnten.